Kinder schuften trotz Verbot

Studie: Gesetze gegen Kinderarbeit helfen oft nicht. Nicht nur Kirchen machen nun Druck

WASHINGTON/OSNABRÜCK afp/epd ■ Gesetze gegen Kinderarbeit erweisen sich laut einer Studie des US-Arbeitsministeriums in vielen Ländern als wirkungslos. „Die Bemühungen um eine Umsetzung scheitern chronisch an unzureichenden Mitteln“, heißt es in der Studie für den US-Kongress, die Mittwoch in Washington veröffentlicht wurde.

Die staatlichen Kontrolleure sind demnach „nicht angemessen ausgebildet“ und „aufgrund niedriger Einkommen für Bestechung anfällig. Allerdings seien in den meisten Ländern dagegen „Anstrengungen“ festzustellen – etwa auf den Philippinen, in Guinea, der Dominikanischen Republik und Liberia. In Ländern wie Ghana, Malawi, Bolivien, Kambodscha und Indonesien werde der Kinderhandel verschärft bekämpft. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass weltweit rund 218 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren unter „ausbeuterischen“ Bedingungen arbeiten. Nach Angaben der Initiative „Aktiv gegen Kinderarbeit“ machen hierzulande Kommunen und Kirchen Druck – etwa gegen Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen. Kirchen änderten Vorschriften zu Grabsteinen entsprechend in Friedhofsordnungen.

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