Nigeria: Rebellen starten Offensive

BERLIN taz ■ Nach der Absage einer Friedenskonferenz für die unruhigen Ölfördergebiete Nigerias durch die Regierung haben die Rebellen der „Bewegung für die Emanzipation des Niger-Deltas“ (Mend) nach eigenen Angaben eine Großoffensive gestartet. Mindestens 29 Regierungssoldaten seien bei drei separaten Angriffen getötet worden, erklärte die Mend am Samstag. Sechs Rebellen seien getötet worden. Die Armee dementierte die Mend-Angaben. Die Eskalation im Konflikt über die Kontrolle der Ölgebiete in Afrikas zweitgrößtem Ölförderland kommt zu einem Zeitpunkt politischer Unsicherheit. Staatspräsident Umaru Musa Yar’Adua liegt in Saudi-Arabien im Krankenhaus und erholt sich offiziell nicht bestätigten Berichten zufolge von einer Nierentransplantation. Die Opposition hat eine formelle Machtübertragung an Vizepräsident Goodluck Jonathan gefordert, um auf diese Weise ein Machtvakuum zu vermeiden. Aus der Regierung heißt es dazu lediglich, der Präsident sei krank und sein Zustand liege in der Hand Gottes. D. J.