Asse: Bestätigung für Opposition

SPD und Grüne im niedersächsischen Landtag sehen nach Presseberichten ihre Befürchtungen bestätigt, dass das Atommülllager Asse von Beginn an als Endlager gedacht war. „Ohne aufwendige Genehmigungsverfahren konnte in der Asse billig Atommüll entsorgt werden“, sagte die grüne Vize-Fraktionschefin Gabriele Heinen-Kljajic. Der Spiegel hatte berichtet, die Öffentlichkeit sei offenbar von Beginn an über den Zweck des Atommülllagers getäuscht worden.

Wie wenig es in der Asse um Forschung ging, zeigten auch die angestiegenen Lieferungen kurz vor dem Auslaufen der Einlagerungsgenehmigung, sagte Heinen-Kljajic. „Obwohl klar war, dass Ende 1978 die Anlieferung radioaktiven Materials zu Forschungszwecken auslaufen sollte, wurde seinerzeit selbst zwischen Weihnachten und Neujahr noch tonnenweise Müll angeliefert.“ Die möglichst billige Entsorgung von Atommüll sei offensichtlich wichtiger gewesen als die Sicherheit der Umwelt.

Seit Jahren sammelt sich in der Asse radioaktiv belastete Salzlauge. Die Verseuchung stammt nach einer neuen Untersuchung aus den Atommüllfässern in einer Lagerkammer. „Das Umweltministerium wusste über die Asse und die kontaminierten Laugen von Anfang an Bescheid“, sagte die SPD-Politikerin Petra Emmerich-Kopatsch. Grüne und Linksfraktion im Landtag fordern einen Untersuchungsausschuss. Die SPD will noch entscheiden, ob sie sich der Forderung anschließt. DPA