Abwasser machen wird teurer

Bremen führt die gesplittete Entwässerungsgebühr ein, weil es ökologischer und gerechter zugehen soll

Die Abwassergebühren in der Stadt Bremen sollen nach gerechteren und ökologischeren Kriterien berechnet werden als bisher: Der Senat hat die Einführung der gesplitteten Entwässerungsgebühr beschlossen. Umweltsenator Reinhard Loske soll ein entsprechendes Gebührenmodell vorlegen.

Bislang richtet sich die Abwassergebühr nach dem Verbrauch des Frischwassers – unabhängig davon, wie viel Wasser in die Kanalisation eingeleitet wird. Es ist die klassische Quersubvention, wenn man an die vierköpfige Familie im Reihenhaus und das Autohaus mit vier Mitarbeitern und riesiger Parkplatzfläche denkt: Beide zahlen fürs Frischwasser gleich viel, aber das Autohaus leitet viel mehr Abwasser in die Kanalisation ein – zum Beispiel das Regenwasser, das über den Parkplatz abgeführt wird. Mit der gesplitteten Abwassergebühr soll sich das ändern; die Gebühr wird sowohl nach dem Frischwasserverbrauch als auch nach der Abwassermenge berechnet.

Loske sieht in der Splittung auch eine ökologische Lenkungswirkung, weil es zur Vermeidung von Flächenversiegelung oder zur Entsiegelung führen werde. Außerdem sei die Einheitsgebühr nicht rechtssicher gewesen, regelmäßig hätten Kläger vor Verwaltungsgerichten Recht bekommen.

Innerhalb der Senatsressorts sollen geringere Kosten aufgrund der neuen Berechnungsmethode mit dem Bildungsressort verrechnet werden, das wegen der großen Schulhöfe mit höheren Kosten rechnen muss.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz BUND begrüßte die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr, weil damit ein Anreiz zur Entsiegelung und zur Versickerung des Regenwassers geschaffen werde. FEZ