BERUFSVERBOT

Die taz-Leserin Claudia Pinl meint zum Artikel „Die Mathe-Nazis(taz.mag vom 30. 8), dass Indiens Aufstieg zur IT-Macht zum Teil der erzwungenen Emigration der deutschen MathematikerInnen zu verdanken sei. Als Beispiel schreibt sie uns von der Geschichte ihres Vaters, Max Pinl (1897–1978), der Professor für angewandte Mathematik und theoretische Physik an der Prager Karls-Universität war. Trotz Drohungen lehrte er die Relativitätstheorie („jüdische Physik“) in seinen Vorlesungen. Im März 1939 verhaftete ihn die Gestapo. Aufgrund des Berufsverbots an der Universität emigrierte er an die Universität Dacca in Bangladesch. Vermittelt wurde ihm diese Professur durch Friedrich-Wilhelm Levi, Professor für Mathematik in Berlin, der vor den Nazis zum Tata-Institut nach Bombay flüchtete.