Krach um Schanze

Die Ankündigung von Senator Ahlhaus, das Schanzenfest zu verbieten, löst ersten Koalitionskrach aus

Es war eine Kampfansage. Nach den Krawallen im Anschluss an das Straßenfest im Schanzenviertel am vergangenen Wochenende kündigte Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) am Dienstag vollmundig an, dass ein rechtswidriges Schanzenfest zukünftig nicht mehr geduldet werde. Es sei „völlig inakzeptabel, polterte Ahlhaus, „dass wir ein Fest schützen, für das es keine Rechtsgrundlage gibt und immer wieder Ausgangspunkt für schwere Straftaten und brutale Gewalt ist“. Der Senator kündigte an, dass Innenbehörde, Bezirksamt und Polizei an einem runden Tisch über das weitere Vorgehen beraten würden.

Im Anschluss an das von rund 8.000 Menschen besuchte Schanzenfest, das seit 20 Jahren stets unangemeldet rund um das Schulterblatt stattfindet, war es – wie stets in den vergangenen Jahren – zu Krawallen gekommen. 18 Menschen, darunter 11 der 950 eingesetzten Polizisten wurden dabei leicht verletzt, insgesamt 60 Personen in Gewahrsam oder vorläufig fest genommen. Auch wurden mehrere hundert friedliche Festbesucher gegen ihren Willen von der Polizei vertrieben. In den vergangenen Jahren hatte der CDU geführte Senat mehrfach versucht, das Fest zu verhindern, doch selbst Hardliner Ronald Schill war damit gescheitert.

Die Ankündigung von Ahlhaus löste heftige Kritik bei der GAL aus. „Der runde Tisch macht nur Sinn, wenn er offen ist für Initiativen und Organisationen aus dem Stadtteil“, kontert die innenpolitische Sprecherin der GAL-Fraktion, Antje Möller. „Nicht das Fest – ob angemeldet oder nicht – ist das Problem. Es ist die Zerstörungswut und Gewaltbereitschaft Einzelner, die sich danach entlädt.“ Marco Carini