junge rechte
: Die Problemzonen der CDU

Die CDU hat ein Rechts-Problem. Und das ist in Zeiten einer verjüngten und modernisierten Partei nicht mehr eines von Borderline-Parteisoldaten wie Heinrich Lummer oder von ewig gestrigen Vertriebenenfunktionären. Heute ist es der Nachwuchs, der der Parteispitze Kummer machen sollte.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Unschön, wenn Mitglieder der Jungen Union in Celle mit Nazi-Symbolik vorm linken Jugendzentrum provozieren. Aber das eigentlich pikante ist die Person Frank Pillibeit, den die Celler CDU-Fraktion wegen rassistischer Hetztiraden im Internet mit bemerkenswerter Konsequenz ausgeschlossen hat. Offenbar findet der Rechtsausleger beim CDU-Nachwuchs Anklang.

Ein Einzelfall ist das schon lange nicht mehr: Ein Hamburger JU-Kreischef stolperte im Frühjahr über rassistische und revanchistische Äußerungen, ein Kreisvize der Schüler Union kandidierte sogar für die rechtsradikale Deutsche Volksunion. Und im vergangenen Jahr nahm der ehemalige JU-Chef von Wismar an einer Nazi-Demo zum 1. Mai teil – ungestraft von der Mutterpartei.

Natürlich: Irgendwie muss sich auch der CDU-Nachwuchs gegen die Altvorderen abgrenzen. Aber die müssen genau draufschauen und eingreifen, bevor die Partei unterwandert wird. Die Junge Union selbst scheint dazu nämlich nicht immer in der Lage.