unterm strich
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Am gestrigen Donnerstag ist zum ersten Mal das Siné Hebdo erschienen. Der beim Charlie Hebdo herausgeflogene Zeichner Siné macht jetzt sein eigenes Wochenblatt. Es erscheint am selben Tag wie sein Exblatt. Zahlreiche Karikaturisten, die Siné gegen den Vorwurf des Antisemitismus unterstützt haben, machen mit. Auf der Werbung hält der 79-Jährige den Stinkefinger hoch und schreibt: „Alter Idiot, Scheißkerl, senil, Frauenfeind, Schwulenfeind, … ist das alles? Nein. Außerdem werde ich jetzt Chef.“

Der französische Komponist und Produzent Hector Zazou ist am Montag an den Folgen einer langen Krankheit in Paris im Alter von 60 Jahren gestorben. Sein letztes Album mit dem Titel „In The House Of Mirrors“ erscheint am 6. Oktober. Zazou hat unter anderem mit Björk, Peter Gabriel, Suzanne Vega und Siouxsie Sioux zusammengearbeitet und war beeinflusst von John Cale. 1982 nahm Zazou gemeinsam mit dem kongolesischen Sänger Bony Bikaye das Album „Noir et Blanc“ auf, das sich als Meilenstein in der Fusion der afrikanischen mit der elektronischen Musik erwies. Eine seiner besten Arbeiten ist die minimalistische Vertonung der Lyrik des französischen Kultdichters Arthur Rimbaud aus dem Jahr 1993 („Sahara Blue“).

Ist Sarah Palin eine Feministin? Darüber wird in diesen Tagen ausführlich debattiert, unter anderem von den Publizistinnen Camille Paglia und Rebecca Traister auf www.salon.com . Paglia findet: aber klar doch. „Palin hat im Feminismus den größten Schritt nach vorn gemacht, seit Madonna die Domina-Figur der hochglamourösen Marlene Dietrich eingesetzt hat“. Traister dagegen fragt sich, wie um alles in der Welt Palin ein Symbol für das Empowerment von Frauen werden und wie es dazu kommen konnte, dass sie, die überzeugte Feministin, von der Idee einer Frau im Weißen Haus in Angst und Schrecken versetzt würde.

Dazu passt eine Meldung von AFP. Das Unternehmen Herobuilders.com nämlich hat eine Puppe nach dem Vorbild Palins anfertigen lassen. Zehntausende Exemplare seien bereits für 30 Dollar pro Stück verkauft worden, erklärte Emil Vicale, der Chef des Unternehmens. Damit lasse sie die beiden Präsidentschaftsbewerber John McCain und Barack Obama weit hinter sich. Als Puppe ist die Vizepräsidentschaftskandidatin alles andere als konservativ. Sie trägt als Action-Figur oder als Schulmädchen einen extrem kurzen Minirock, und ihre Lippen sind knallrot geschminkt. Während der Körper in China hergestellt worden sei, sei der Kopf in den USA „geformt und bemalt“ worden, sagte Vicale gegenüber AFP.