letzte Fragen
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Wie kann jemand ins Gras beißen, der keine Zähne hat? (6. 9.)

Wie kann jemand einen Löffel abgeben, der kein Besteck zur Verfügung hat? Wie soll jemand seine Pappenheimer kennen, wenn er gar keinen Einwohner von Pappenheim kennt? Wie soll jemand seines Glückes Schmied sein, wenn er das Handwerk dazu gar nicht gelernt hat? Inwiefern soll am Ende alles gut sein, wenn das Ende von obsoleten letzten Fragen zu Sprichwörtern und Redensarten nicht in Sicht ist? Yvonne Pietsch, Weimar

Tipp: Einfach mal einer Landschildkröte beim Fressen zusehen.Christiane Rattinger, Offenburg/Baden

Auch wenn Zahnlose nicht ins Gras beißen können, sehen sie es wenigstens von unten an. Konstantin Lipp, Heubach

Man sollte das Gras vorher gut wässern.Christoph Schmid, Neustadt

Felpftverpfändlich kann man auch ohne Sähne inf Graf beiffen, nur fehlt dann der richtige Bisch.Reinhold Waber, Mertingen

Wolf Biermann kann dazu sicher nicht nur ein Lied singen, sondern einen ganzen Liederabend gestalten. Aber Spaß bei Seite, Ernst kommt vor. Im aller Regel haben die, die ins Gras beißen, sowieso keine Zähne mehr.

Die brauchen sie auch nicht. Schließlich sollen sie das Gras nicht beißen, sondern schlucken. Goethe ist tot, Schiller ist tot, also ich fühle mich heut auch nicht so richtig.Erhard Jakob, Pulsnitz

Ganz einfach, mit den Felgen beißen und auf den Felgen kauen. Anne Schnabel

Neigt sich das Leben seinem Ende zu, betrachtet man es gern metaphorisch. Wer sagt schon gern, da ist wieder so ein zahnloser Greis verstorben. Viel schöner ist es, auch das letzte Stückchen Lebensweg ganz im Einklang der Natur zu gehen und dem Gras kein Härchen zu krümmen, weil die Zähne schon lange dorthin gefahren sind, wo der Rest des Körpers ihnen nun folgen wird.Mechthild Lutze, Berlin

Diese Möglichkeit ergibt sich aus demselben Grund, aus dem es möglich ist, dass jemand den Löffel abgibt, den er nie besessen hat. Lothar Picht, Sandhausen

Die alten Zähne wurden schlecht, und man begann sie auszureißen. Die neuen kamen gerade recht, um mit ihnen ins Gras zu beißen. Heiko Becher, Heidelberg

Jemand, der keine Zähne hat, kann nicht ins Gras beißen. Selber schuld, er hätte nicht den Löffel abgeben sollen. Nun bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Radieschen von unten zu betrachten.Claus-Uwe Erb, Garlitz

Wo ist oben und wo ist unten bei einer Brezel? (6. 9.)

Solange die Brezeln nicht durch einen ultramodernen Back-Kanal geschossen werden, sondern auf einem Blech liegen, wird sich an der Unterseite nicht viel ändern. Christoph Schmid, Neustadt

Oben ist da, wo das Salz drauf kommt; unten ist demzufolge da, wo die Brezel Kontakt mit dem Backblech hat. Miriam Hornung, Freiburg

Die Brezn ist oben hellbraun und abgerundet. Wo oben ist, erkennt man auch daran, dass die Salzstreusel drauf sind. Unten ist die Brezn etwas dunkler braun und flach, weil sie mit dieser Seite, der unteren, auf dem Backblech gelegen hat. Auf den Tisch legt man sie mit der Unterseite nach unten (deshalb heißt sie Unterseite), weil sonst die Salzstreusel leicht abgehen.

Das ist jedoch nicht nur zweckmäßig, es ist auch eine Frage der Ästhetik. Aber vielleicht haben Sie ja mit Ihrer Frage wissen wollen, wo vorn und hinten ist. Da wäre dann die Antwort: Das ist völlig egal.

Ob das bei der Brezel genauso ist, weiß ich allerdings nicht, weil: Mir ham bloß Brezn in Bayern. Hans Pfitzinger, München

Befindet sich die Brezel in Horizontallage, so galt schon immer: Die gesalzene Seite ist oben. Bei Vertikallage: Brezel ungefähr aus zwei Metern Höhe fallen lassen. Die zuerst aufkommende Seite ist die Unterseite. Klaus Konold, Herbrechtingen

Ich warne dringend davor, über solch tief schürfende Dinge wie Ober- und Unterseite einer Brezel zu sinnieren. Das kann nämlich zu lebensbedrohlichen Situationen führen, wie wir bei George W. Bush gesehen haben.Reinhold Waber, Mertingen

Das ist mir schnurzegal. Hauptsache, die Brezel ist kross gebacken.Konstantin Lipp, Heubach

Wenn man die Brezel nimmt und in den Himmel hebt, ist die Seite die zum Himmel zeigt oben, und die zur Erde zeigt unten. Ist doch klar. Erhard Jakob, Pulsnitz

Ein weißglütig-wütender Mensch – produziert der Kohlendioxid? (30. 8.)

Selbstverständlich! Amerikaner haben vor kurzem auf dieses bisher vernachlässigte Phänomen hingewiesen. Ein weißglütiger Mensch ist einer der größten CO2-Drecksschleuderer.

Zur Abhilfe wird in leichteren Fällen ein kaltes Tauchbad empfohlen, in mittleren ein Aufenthalt im Kühlschrank und bei schweren eine Versenkung in einer Gletscherspalte. Konstantin Lipp

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