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Axel Springer, Medienkonzern mit Unternehmensziel „Freiheit und Erfolg“, setzt auf Recycling: Ab kommenden Samstag beglückt Springer die Hauptstadt mit einer 16-seitigen Zusammenfassung seiner Lokalpostille Berliner Morgenpost. Das „neuartige Zeitungskonzept“ (Springer-Mitteilung) wird rund einer Million Berliner Haushalte kostenlos von der Post zugestellt. Es handele sich aber keinesfalls um eine Gratiszeitung, so der Konzern. Genau über eine solche hatten Springer und die Post laut Branchengerüchten schon vor Monaten gesprochen. (taz)

Axel Springer, s.o., gibt seine bisherige Neigung zur Rücksichtnahme auf Anzeigenkunden und Vertriebspartner im Fall Lidl auf: Während Welt und Bild über die Bespitzelungs-Affäre höchst zahm berichteten und dem Discounter stattdessen per „Welt Dialog“ und in Bild breiten (Anzeigen-)Raum zur Rechtfertigung boten, berichten beide Titel jetzt immerhin solide über das verhängte Bußgeld in Höhe von 1,5 Millionen Euro – Bild sogar per Kurzmeldung auf der Titelseite. Der Fall hatte Springer-intern für Kontroversen gesorgt, man habe hier „Fehler gemacht, die kritisiert wurden“, heißt es im Konzern. (taz)

RTL, zum Glück gut verdienender deutscher Privatsender, hat ein Bußgeld der Medienaufsicht in Höhe von 100.000 Euro akzeptiert, das er wegen Jugendschutz-Verstößen bei „DSDS“ zahlen soll. Wie der Fachdienst Funkkorrespondenz berichtet, wird RTL den Betrag an die für die Lizenz des Senders zuständige Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) überweisen. Die Medienaufsicht hatte am 9. Juli das Bußgeld wegen der Ausfälle von Juror Dieter Bohlen gegen RTL verhängt. (taz)

Josef Depenbrock (47), Geschäftsredakteur der Berliner Zeitung, hat Post von einem Schwung in Berlin ansässiger Institutionen bekommen: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, Stiftung Warentest, der Bauernverband, der BUND und weiter Verbände sorgen sich um das Blatt. Wenn Depenbrock so weitermache, sei die Bedeutung der Berliner Zeitung „akut bedroht“. Die Unterzeichner appellieren an ihn, seine Doppelrolle als Chefredakteur und Geschäftsführer aufzugeben. (taz)