China: Baby stirbt an Milchpulver

PEKING ap ■ Trotz der Erkrankung hunderter Säuglinge hat der größte chinesische Babymilchproduzent wochenlang einen Skandal um verseuchtes Milchpulver vertuscht. Wie am Wochenende bekannt wurde, wusste die Konzernführung spätestens seit Anfang August über die Verunreinigung Bescheid. Doch erst am Donnerstag wurde das Produkt zurückgerufen. Das Gesundheitsministerium unterstellte dem Hersteller Sanlu betrügerische Absicht. Dem Milchpulver sei die Chemikalie Melamin möglicherweise absichtlich beigemischt worden, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen, sagte Gesundheitsminister Gao Qiang am Samstag. Mindestens 432 Säuglinge erkrankten deswegen an Nierensteinen. Ein Baby starb dem Vernehmen nach. Gao sagte, der Staat werde die Kosten für die Behandlung der betroffenen Kinder übernehmen. Die Hauptverantwortung für den Skandal trage die Sanlu-Gruppe. Es seien 19 Personen festgenommen worden, 78 weitere würden befragt, um herauszufinden, wie das Melamin ins Milchpulver gelangt sei.