WOCHENÜBERSICHT: BÜHNE
: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Im September kommen nun auch jene Produktionen nach Hause nach Berlin, die im Sommer schon auf den großen europäischen Theaterfestivals Premiere hatten. Luc Bondys Version von Jean Genets „Die Zofen“ zum Beispiel, das zuerst im Rahmen der Wiener Festwochen herausgekommen ist und ein spektakuläres Schauspielerinnentrio auf der Bühne versammelt: Edith Clever, Caroline Peters und Sophie Rois, und zwar ab Freitag in der Volksbühne. Edith Clever spielt die strenge Madame, Peters und Rois ihre mörderischen Töchter.

Auch Thomas Ostermeiers „Hamlet“ hatte aushäusig Premiere, beim Epidaurus Festival in Athen. Danach war es in Avignon zu sehen und kommt nun am Mittwoch nach Charlottenburg. Besonders hat allenthalben Lars Eidinger als vom Nihilismus befallener Dänenprinz Aufsehen erregt. Aber auch Jungstar Judith Rosmair als Ophelia und Prinzenmutter Gertrud, hochkarätiger Neuzugang am Lehniner Platz. Und wo die anderen ihre Spielzeit erst beginnen, ist sie bei der Oper Dynamo West schon wieder zu Ende. Dafür aber an einem ganz speziellen Ort: dem Zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB) am Westberliner Funkturm. Dort, wo es so trist und zugig ist, dass man sich schon ganz automatisch nach fernen Ländern sehnt, hat Dynamo West ihr Projekt „CAIRO! SHANGHAI! BOMBAY!“ angesiedelt, in dem es um die Möglichkeiten des Fortkommens und die Träume vom Woanderssein geht.

Von weit her kommt das Performing Arts Festival ins Berliner HAU, aus Südafrika nämlich. Es wird Donnerstag mit den „Township-Stories“ des jungen Dramatikers, Filmemachers und Regisseurs Mpumelelo Paul Grootboom eröffnet, die sich entlang der Geschichte einer jungen Südafrikanerin ziemlich schonungslos mit der brutalen Wirklichkeit in den schwarzen Townships auseinandersetzen.

„Die Zofen“: Volksbühne, ab Fr.

„Hamlet“: Schaubühne, ab Mi.

„CAIRO! SHANGHAI! BOMBAY!“: Oper Dynamo West, ab Do.

„Townshipstories“: HAU 2, ab Do.