Anschlag vereitelt

Palästinensischer Attentäter in Nordisrael getötet.Al-Qaida-Funktionär in Palästinensergebiete entsandt

JERUSALEM taz ■ Ein Terroranschlag in einem Dorf östlich der Stadt Hadera nahe der grünen Linie ist in der Nacht zu gestern vereitelt worden. Ein bewaffneter Palästinenser war in ein Haus in der Ortschaft Maor eingedrungen. Der Mann habe einen Schuss abgegeben, berichtete Radio Israel, danach habe seine Waffe eine Ladehemmung gehabt. Das habe den Bewohnern ermöglicht, den Angreifer einzusperren und Sicherheitskräfte zu alarmieren. Nach dreistündiger Belagerung wurde das Haus gestürmt und der Attentäter getötet. An seinem Körper wurden große Mengen von Munition gefunden.

Vertreter von Orten entlang der grünen Linie beschuldigten Regierung und Armee, nicht genug zum Schutz der dort lebenden Zivilisten zu tun. Sie würden mit Plänen zur Errichtung einer Sicherheitszone vertröstet, dessen Fertigstellung sich aus Mangel an Geldern bis nach dem kommenden Sommer verzögert.

Amram Mitzna, Chef der Arbeitspartei, betonte in einem Interview, die Richtigkeit der physischen Abtrennung Israels von Palästinensergebieten durch einen Sicherheitszaun und Heimholung jüdischer Siedler aus besetzten Territorien beweise sich nach jedem neuen Überfall. Er hoffe, dass die Wähler dieses Prinzip bis zum 28. Januar, dem Wahltag, verstanden haben würden. In neuen Umfragen führt der Likud mit 31 von 120 Sitzen, während die Arbeitspartei derzeit nur 22 Sitze erringen würde.

Ein hoher Funktionär des Terrornetzwerkes al-Qaida ist nach Berichten israelischer Medien in die Palästinensergebiete entsandt worden, um dort Zellen der Organisation aufzubauen. „Die Nummer sechs in der Hierarchie von al-Qaida“ sei von einem afghanischen Stützpunkt nahe der pakistanischen Grenze abgereist und habe in Amman, dann in Damaskus und Beirut Station gemacht, hieß es unter Berufung auf einen ranghohen Offizier im israelischen Generalstab. Der Al-Qaida-Funktionär solle die für die militärische Ausbildung von Palästinensern nötige Infrastruktur aufbauen, um sie für antiisraelische Anschläge zu trainieren. ANNE PONGER