Eskalation in der Elfenbeinküste

Frankreich verurteilt Luftangriff der Regierung. Plünderungen bei Rebellenvorstoß

BERLIN/SAN PEDRO taz/rtr/afp ■ Zu Beginn des neuen Jahres eskaliert der Krieg in der Elfenbeinküste. 12 Zivilisten sind im Fischerdorf Menakro im Gebiet der nordivorischen Rebellenbewegung MPCI (Patriotische Bewegung der Elfenbeinküste) bei einem Angriff eines Hubschraubers der Regierungsstreitkräfte getötet worden. Frankreich, das mit 2.500 Soldaten den Waffenstillstand zwischen Regierung und MPCI in der Elfenbeinküste überwacht, verurteilte gestern die Aktion, die am 31. Dezember stattfand. Die Regierungstruppen des Staatschefs Laurent Gbagbo haben Söldner aus Südafrika engagiert, um Hubschrauberpiloten auszubilden.

MPCI-Generalsekretär Guillaume Soro erklärte gestern, der Luftangriff sei „Freibrief für unsere Truppen, in die Offensive zu gehen“. Noch sind keine neuen Kämpfe zwischen MPCI und Regierungstruppen an der quer durch die Elfenbeinküste verlaufenden Waffenstillstandslinie ausgebrochen. Aber im westlichen, an Liberia angrenzenden Teil der Regierungshälfte stoßen kleinere Rebellengruppen vor. Die MPIGO (Ivorische Volksbewegung des Großen Westens) nahm am Mittwoch die Stadt Neka ein und befindet sich jetzt nur noch 200 Kilometer vom Atlantikhafen San Pedro entfernt. Ein Besitzer einer Ölpalmenplantage in Neka sagte: „Es gab viele Liberianer unter ihnen, und sie haben auf der Plantage alles geplündert.“ D.J.