lokalkoloratur

Es gibt Leute, die haben Eigentümlichkeiten, die niemand missen würde. Zum Beispiel die, Bananen am Stiel hochkant zu halten, den kleinen Pinökel hinten abzubeißen und nachfolgend die Frucht wenigstens halbwegs manierlich zu verzehren. Das allerdings ist auch schon das Ehrenrührigste, was über Heike Dierbach zu berichten ist. Abgesehen davon natürlich, dass sie nach vierdreiviertel Jahren als Volontärin und Redakteurin jetzt die taz hamburg verlässt. Am Montag fängt die 32-jährige diplomierte Psychologin ihren neuen Job als Pressesprecherin bei Greenpeace unten am Fischmarkt an, und die KollegInnen mit dem Elbblick werden sich noch wundern, wen sie sich da ins Haus geholt haben. Sind doch die Szenen legendär, in denen sie als Chefin vom Dienst widerborstigen KollegInnen knallharte Wahrheiten über die Verbesserungswürdigkeit ihrer Texte mit strahlendstem Lächeln zu präsentieren beliebte. Nicht nur deshalb erwarb sich die gnadenlos effektiv arbeitende Allround-Journalistin intern den Kosenamen „Die Peitsche“, obwohl die radelnde und wandernde Outdoor-Freakin selbst seit ihrer Zeit bei den indigenen Rebellen in der südmexikanischen Provinz Chiapas Mitte der 90er Jahre den Titel „subcommandante“ bevorzugte. Die Regenbogenkämpfer werden schon noch merken, was sie davon haben, dass sie uns hedi abgeworben haben. Und die taz hamburg wird das leider auch merken müssen. smv