Carla Henius-Klaiber gestorben

Wie erst gestern bekannt wurde, ist die Sängerin, Autorin, Dramaturgin und Pädagogin Carla Henius-Klaiber tot. Die bedeutende Vertreterin der musikalischen Moderne, die zuletzt in Kiel lebte, starb am 27. Dezember in Murnau an den Folgen eines Sturzes.

Nach ersten Engagements in Kassel, Darmstadt und Mannheim spezialisierte sich Henius-Klaiber, Jahrgang 1919, in den 50er Jahren auf zeitgenössische Musik. Die Mezzosopranistin machte sich einen Namen als Schönberg- und Webern-Interpretin. 1960 wirkte sie in der Uraufführung von Luigi Nonos Intolleranza mit, das Vokalwerk La fabbrica illuminata (1964) schrieb der Komponist eigens für sie.

Gemeinsam mit ihrem Mann, dem früheren Kieler Intendanten Joachim Klaiber, engagierte sie sich ebendort für ein experimentelles Opernstudio. Neben ihrer umfangreichen Lehr- und Vortragstätigkeit machte sich Henius-Klaiber als Autorin und Herausgeberin einen Namen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz und den Kieler Kulturpreis. taz/lno