Land will Bernsteine retten

Göttingen (dpa) – Das Land Niedersachsen will die einzigartige Bernsteinsammlung der Universität Göttingen vor dem Verfall retten. Die rund 12.000 Bernsteine, in denen für die Forschung bedeutsame Fossilien eingeschlossen sind, sollen durch ein spezielles Tauchverfahren mit Kunstharz überzogen werden. Dafür stellt das Land zunächst knapp 60.000 Euro zur Verfügung, so Wissenschaftsminister Thomas Oppermann (SPD). Die wertvollen Stücke gelten als letzter Teil der berühmten Königsberger Bernsteinsammlung, deren Wert auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt wird. Allein ein in Bernstein eingeschlossener, rund 45 Millionen Jahre alter Floh, habe einen Wert von rund 25.000 Euro. Es gebe weltweit nur drei vergleichbare Fossilien, deren Bestand aber durch Luft und Licht vom Verfall bedroht sind.

Die Göttinger Bernstein-Sammlung hat eine bewegte Geschichte. Teile der Sammlung mit über 100.000 Stücken kamen im Jahr 1944 über Umwege nach Göttingen. Die übrigen Bernsteine gingen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges weitestgehend verloren oder wurden zerstört.