Nackte Nemesis

Kunstreisen wollen geplant sein: Osnabrück widmet Albrecht Dürer zum 475. Todestag eine Ausstellung

Albrecht Dürer (1471-1528) steht 2003 im Blickpunkt des Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück. Anlass für die Bilderschau „Das große Glück“ vom 6. April bis zum 6. Juli ist der 475. Todestag des berühmtesten und einflussreichsten Malers der deutschen Frührenaissance.

Das Museum sei für die in Zusammenarbeit mit der Stiftung Niedersachsen geplante Ausstellung deshalb prädestiniert, weil es eine Dürer-Sammlung aufbewahre, teilte die Museumsleitung mit. Die 180 Blatt umfassende Sammlung stamme aus der Konrad-Liebmann-Stiftung in der Niedersachsen-Stiftung. Sie befindet sich im Grafischen Kabinett des Osnabrücker Museums.

Der Titel der Schau bezieht sich laut Museumsdirektorin Eva Berger auf Dürers Kupferstich der Nemesis. Die Darstellung der griechische Schicksalsgöttin hat der Nürnberger Meister 1501 geschaffen.„Das Blatt zeigt eine unbekleidete Bürgersfrau reiferen Alters mit den Emblemen des Glücks, der Zucht oder Züchtigung und der Liebe.“

In dieser Allegorie habe Dürer seine damals beispiellosen Vorstellungen von der Schicksalwalterin geschaffen. Ausgewählte Arbeiten, auch von Dürers Künstlerkollegen, sowie Exponate aus humanistischen Sammlungen des 16. Jahrhunderts sollen in Osnabrück das enge Verhältnis zwischen Gelehrten und Künstlern der deutschen Renaissance verdeutlichen.

Zuvor – vom 26. Januar bis 7. März –zeigt das Osnabrücker Museum Arbeiten des jungen Russen Pavel Feinstein und dokumentier von März bis Juni in der Villa Schlikker die Niedersächsische Zuwanderungs- und Integrationsgeschichte seit 1945.

dpa/taz