Refugio abgesichert

Rund 200.000 Euro aus Brüssel sichern die Zukunft des psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge

Rund 200.000 Euro bekommt das psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge, Refugio, demnächst aus Brüssel. Über diese gute Nachricht zum Jahresanfang ließen jetzt die MitarbeiterInnen die Sektkorken knallen. „Damit sind wir für die nächsten zweieinhalb Jahre abgesichert“, sagt die Psychologin Ingrid Koop. Das Zentrum, in dem auch Flüchtlinge von außerhalb Bremens Rat finden, beschäftigt fünf MitarbeiterInnen – nicht alle in Vollzeit. Rund 200 Flüchtlinge suchen hier pro Jahr Hilfe – viele misshandelt, traumatisiert und ohne gesicherten Aufenthalt.

„Wir sind außerordentlich froh über das Geld“, sagt vom Vereinsvorstand auch Jochen Zenker, der zugleich Leiter des Bremer Gesundheitsamtes ist. Und vergisst doch nicht anzumerken, dass es mehr hätte sein können – wenn in Bremen nur mehr Eigenmittel losgeeist würden. Denn die Euro von der Europäischen Union aus dem Topf für Menschenrechte und Demokratisierung sind sogenannte Komplementärmittel – das heißt, auf jeden Bremer Euro legt Brüssel einen drauf.

Die größten Summen im Haushalt der kleinen Initiative stammen bislang aus dem Sozialressort in Bremen. Von dort gibt es rund 60.000 Euro jährlich. Vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen kommen weitere rund 35.000 Euro. Zu den verlässlichen UnterstützerInnen Refugios gehört auch die Bremische Evangelische Kirche mit rund 6.000 Euro pro Jahr, dazu kommen private Spenden.

„Aber wir bekommen auch große ideelle Unterstützung“, sagt Zenker. Seit Jahren stehe Bremens Ex-Bürgermeister Hans Koschnick (SPD) mit seinem guten Namen für das Projekt ein – und auch die SPD-Europaabgeordnete Karin Jöns mache sich dafür stark, dass der stark umkämpfte EU-Fonds in Höhe von rund 18 Millionen Euro vorerst weiter erhalten bleibe. Dabei ist klar, dass das Geld vor allem dazu dienen soll, das Versorgungssystem insgesamt zu beeinflussen – und damit die Zahlungen langfristig überflüssig zu machen. ede