Alles Krise?

So was kann dem Kabarettisten Reiner Krönert doch nur Freude machen

„Sieben gegen Schröder“ mit Reiner Kröhnert heute bis Sonntag (weitere Termine bis 9. Februar), jeweils 20 Uhr, im Tränenpalast, Reichstagufer 17. Karten zu 15/19 Euro unter ☎ 206 100 11

Da ist gut jubeln. Alles frisch, das Jahr neu. Und mittenmang schon wieder mit im Rennen die schöne alte Krise, die wenigstens die Kabarettisten die Hände reiben lässt. Dabei könnte man im Supermarkt Demokratie sogar die Politiker umtauschen. Ganz ohne Kassenbon. Dafür gibt es aber auch kein Pfand zurück. Also achtlos entsorgen? Wäre doch Verschwendung, und deswegen schleppt Keiner-parodiert-feiner-als-Reiner Kröhnert in seinem Feldzug gegen den Gottseibeiuns aus Niedersachsen „Sieben gegen Schröder“ lieber ein paar Karikaturen aus früheren Programmen mit in die aktuelle Gegenwart, weil auch hier die alten Kämpen als Altherrenriege noch einige heilsgeschichtlichen Ansichten verlieren können. Selbst Otto Graf Lambsdorf gönnt Kröhnert einen Auftritt. Auch Norbert Blüm. Rita Süssmuth darf einen Erlöser gebären, Boris Becker schaut vorbei, und weil Kröhnert tatkräftig nicht nur die Zunge spitzt, sondern sich fast das Gesicht verrenkt, um seinem Personal das richtige Fratzengesicht mit auf den Weg zu geben, könnte er eigentlich gleich „den ganzen Bundestag ersetzen“, wie die Zeit bewundernd registrierte. Was dann aber doch nur wieder die Arbeitslosenzahlen nach oben treiben würde.