Bomben auf Basra

Britische und US-Kampfjets fliegen neue Angriffe im Südirak und werfen 480.000 Flugblätter ab. Militärische Bewegungen im Mittelmeer

WASHINGTON afp/rtr/dpa ■ Britische und US-Kampfflugzeuge haben am Donnerstag nach irakischen Angaben erneut Angriffe auf Ziele im Süden Iraks nahe Basra geflogen. Bodentruppen hätten die Maschinen mit Raketen beschossen, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur INA einen Militärsprecher. Die Militärjets hätten nach dem Beschuss abgedreht und seien ins Nachbarland Kuwait geflogen. Zu möglichen Schäden und Opfern machte die Agentur keine Angaben.

Nach US-Militärangaben haben die westlichen Kampfflugzeuge 480.000 Flugblätter über zwei irakischen Städten in der südlichen Flugverbotszone abgeworfen. Irakische Bürger und Soldaten sollen auf diese Weise auf spezielle Radioübertragungen der US-Armee in diese Region hingewiesen werden. Der Sender verbreitet nach Angaben der Kommandozentrale Berichte über Saddam Hussein sowie über die UNO-Resolution 1441 zur Abrüstung Iraks.

Unter anderem werde Saddam Hussein im Radio mit Josef Stalin verglichen, der „Millionen seiner eigenen Bürger tötete und inhaftierte“. An die irakischen Soldaten gerichtet, lautet eine weitere Aussage der Kommandozentrale zufolge: „Lassen Sie Saddam nicht länger den Ruf von Soldaten beschmutzen.“

Unterdessen gibt es in den Stützpunkten der USA und Großbritannien im östlichen Mittelmeer seit Jahresbeginn intensive militärische Bewegungen. Wie der zyprische Regierungssprecher Papapetrou gestern bekannt gab, sollen die beiden britischen Stützpunkte auf Zypern für die logistische Unterstützung eines möglichen Irak-Krieges genutzt werden. „Die zyprische Regierung wurde bereits informiert und hat dem zugestimmt“, sagte der Sprecher.

Wie die griechische Presse gestern berichtete, liegt der US-Flugzeugträger „Harry S. Truman“ in der Bucht von Souda auf Kreta. Der Stützpunkt ist der größte im östlichen Mittelmeer und gilt als letzter Stopp vor einer möglichen Reise durch den Sueskanal zum Roten Meer. Rund um die Bucht von Souda seien die Sicherheitsmaßnahmen der griechischen und der US-Marine verstärkt worden, hieß es.