Im Dienst der Sache

Christian Worch – Neonazi-Stratege seit Jahrzehnten

Christian Worch (46) gilt seit über zwei Jahrzehnten als Chefideologe der militanten Neonazi-Szene. Der in einem Internat aufgewachsene Worch war die rechte Hand des Hamburger Neonaziführers Michael Kühnen und gründete zusammen mit ihm 1977 die „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“ (ANS).

Nach dem Verbot der ANS baute der gelernte Rechtsanwaltsgehilfe gemeinsam mit Thomas Wulff 1989 die Nationale Liste (NL) auf. Der 1991 gestorbene Kühnen ist für Worch bis heute Vorbild, insbesondere dessen Strategie, mit spektakulären Aktionen Präsenz auf der Straße zu zeigen, bleibt er treu.

Anfang der 90er Jahre entwarf Worch das Konzept der „Anti-Antifa“ als Gegenpart zur „Antifa“ und veröffentlichte in der NL-Zeitschrift Index Steckbriefe von Linken. Zusammen mit Wulff entwickelte er nach dem NL-Verbot 1995 die Freien Kameradschaften. Statt einer Partei, die verboten werden kann, empfahlen sie ein Netzwerk, das sich strategisch an links-autonomen Strukturen orientiert. Während einer Haftstrafe Worchs gründete Wulff 1996 das „Aktionsbüro Norddeutschland“. pemü/as