NPD bleibt ohne Kaderschmiede

FRANKFURT taz ■ Die NPD hat es wohl endgültig aufgegeben, den Elmsteiner Hof im Pfälzer Wald kaufen zu wollen. Nach Informationen der taz soll sich die Gemeinde Elmstein aktuell ein Vorkaufsrecht für den Gebäudekomplex gesichert haben, der am 4. Oktober 2002 durch ein Feuer teilweise vernichtet wurde (die taz berichtete). Der Brand dort war nur wenige Stunden vor der Kaufvertragsunterzeichnung zwischen der Eigentümerfamilie und der NPD ausgebrochen und hatte einen Schaden in Höhe von 200.000 Euro verursacht. Experten von Polizei und Feuerwehr gingen von Brandstiftung aus. Der ganze Ort wehrte sich zuvor wochenlang gegen die rechtsradikale Nachbarschaft. Eine von allen Parteien und der in Elmstein ansässigen Freikirche getragene Demonstration fand statt, an der fast alle Einwohner teilnahmen. Und es wurden Protestbriefe und Resolutionen verfasst und an die Behörden verschickt. Die NPD hatte den Elmsteiner Hof nämlich schon angemietet. Ein „Schulungszentrum“ der Partei sollte dort entstehen. Eine Geburtstagsfeier mit drei Rechtsrockbands für den mehrfach vorbestraften Skinheadführer Christian Hehl lockte Ende Juli knapp 500 Neonazis in den Ort. Die vom Fremdenverkehr lebende Bevölkerung war entsetzt. Angeblich soll die NPD bereit gewesen sein, den Hofeigentümern den weit überhöhten Kaufpreis von 700.000 Euro zu bezahlen. Mit dem von der Kreisverwaltung zugestandenen Vorkaufsrecht kann die Gemeinde den Elmsteiner Hof jetzt wohl für 250.000 Euro kaufen. KPK