Ulm bleibt Solarhauptstadt

Solarbundesliga zeigt, dass Sonnenstrom vor allem in Süddeutschland beliebt ist

FREIBURG taz ■ Ulm stellt die Solarstadt Freiburg zunehmend in den Schatten. Das zeigen die neuesten Zahlen der Solarbundesliga, die mit Stichtag Jahresende von der Deutschen Umwelthilfe und dem Magazin Solarthemen veröffentlicht wurden: In der Klasse der Großstädte führt die württembergische Universitätsstadt inzwischen bei der Zahl der Solaranlagen deutlich vor der badischen Konkurrenz.

In der Solarbundesliga werden halbjährlich die Gemeinden danach bewertet, wie viel Solaranlagen sie pro Einwohner aufweisen können. Gezählt werden sowohl die Fotovoltaikanlagen zur Stromerzeugung wie auch die Kollektoren zur Wassererwärmung. Bis vor gut einem Jahr hatte Freiburg die Wertung der Großstädte angeführt, seither aber konnte Ulm einen Vorsprung ausbauen. Auf den weiteren Plätzen der Städte ab 100.000 Einwohner folgen Bielefeld, Regensburg und Pforzheim.

In der Klasse ab 10.000 Einwohnern siegte wie schon in der Vorrunde Neckarsulm, doch Tauberbischofsheim ist dem Mitbewerber dank einer sehr aktiven örtlichen Bürgerinitiative inzwischen hart auf den Fersen. Auf Platz drei der mittelgroßen Städte folgt Ense in Nordrhein-Westfalen, auf Rang vier Moosburg an der Isar.

Spitzenreiter der Gesamtwertung bleibt die Gemeinde Geesow in Brandenburg mit 1,4 Kilowatt Solarstromanlagen pro Einwohner. Auf Platz zwei liegt Schalkham in Bayern, wo jeder Bürger 1,13 Quadratmeter Kollektoren besitzt – ausreichend für alle Einwohner, um mit Solarwärme duschen zu können.

Deutlich zeigt die Statistik, dass Solarbegeisterung ein typisch süddeutsches Phänomen ist. Von den ersten 100 Plätzen entfallen 45 auf Bayern und 32 auf Baden-Württemberg. Rheinland-Pfalz kommt auf neun Ränge unter den Top 100, Brandenburg noch auf fünf. Die anderen Länder sind kaum vertreten. Nordrhein-Westfalen ist nur mit einer einzigen Gemeinde (Ense auf Platz 56 der Gesamtwertung) unter den ersten 100 zu finden, ebenso Niedersachsen (Sulingen auf Platz 88). Inzwischen nehmen 438 Gemeinden an dem Wettbewerb teil.

BERNWARD JANZING

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