Hilfe für Oldies

Orientierung für Mama und Papa: Das „Bremer Elternnetz“ bündelt jetzt Beratungsangebote

Im Oktober 2001 tötete eine junge Frau ihren siebeneinhalb Monate alten Säugling durch heftiges Schütteln – das Baby hatte einfach nicht aufgehört zu schreien. Die Tat der Mutter ist kein Einzelfall: Jährlich landen in Bremen rund vier solcher Fälle in den Notaufnahmen der Krankenhäuser.

Jetzt gibt es in Bremen eine neue Einrichtung, die gestressten Eltern helfen soll. Das „Bremer Elternnetz: Fit für Familie“ ist ein Pilotprojekt des Bundesfamilienministeriums, angebunden an den Deutschen Kinderschutzbund Landesverband Bremen e.V.

Das Netz ist eine zentrale Stelle, bei der sich Eltern und Familien über alle Bildungs- und Beratungsangebote rund um die Erziehung informieren können. „Das Problem ist, dass hilfebedürftige Eltern meistens nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen“, sagt Anja Lohse, Mitgründerin des Projekts. Und: „Es gibt einfach viel zu viele unterschiedliche Organisationen und Angebote“.

Das soll sich nun ändern: Das „Bremer Elternnetz“ koordiniert alle staatlichen und privaten Träger in Bremen. So sollen ratlose Eltern an verschiedene Einrichtungen weitervermittelt werden können. Ein Service, der persönliche und unbürokratische Unterstützung für Eltern bietet, die Probleme haben. Aber auch für solche, die sich nur informieren wollen.

Mit dem Netz soll Familienberatung „zu etwas Selbstverständlichem“ werden. „Die Menschen müssen erstmal eine Hemmschwelle überwinden“, meint Gerti Gerlach, Vorsitzende des Bremer Kinderschutzbundes. Viele dächten, sie wären schlechte Eltern, wenn sie Beratung brauchen. „Dabei sind sie gerade gute Eltern, wenn sie sich Hilfe holen, bevor die Situation vielleicht noch schlimmer wird.“Lea Heyne

Telefonische Sprechstunden: 790 89 18 / Di. 16.00 - 18.00 Uhr / Mi. 10.00 - 12.00 Uhr www.bremer-elternnetz.de ( im Aufbau).