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Deutsches Kino und deutsche Kinomacher sind dringend förderbedürftig: Deshalb können und sollen sich ab sofort Kameraleute und Cutter um den 13. Deutschen Kamerapreis Köln bewerben. Der Deutsche Kamerapreis wird in den szenischen Kategorien Spielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm und in den nichtszenischen Kategorien Bericht, Reportage und Dokumentation/Kulturfilm/Feature verliehen. Außerdem können zwei Förderpreise an Nachwuchstalente in Höhe von jeweils 5.000 Euro vergeben werden. In den zwei Jahrzehnten seines Bestehens hat der Deutsche Kamerapreis Köln dazu beigetragen, den Stellenwert von Kameraführung und Schnitt bei Film- und Fernsehproduktionen zu würdigen. Viele der heute international bekannten deutschen Kameraleute und Cutter gehören zu den Gewinnern des Medienpreises, zum Beispiel Jost Vacano, Jürgen Jürges, Michael Ballhaus, Peter R. Adam, Xaver Schwarzenberger, Gernot Roll.

Nicht nur Kameramänner, sondern auch Kameratechnikmacher können dazu beitragen, deutsches Kino von seinem schlechten Image zu befreien: Zwei deutsche Firmen sind unter den Preisträgern der diesjährigen Oscar-Würdigungen für wissenschaftlich- technische Errungenschaften. Nicht nur die Münchner Firma Arnold & Richter Cine Technik (ARRI) erhielt eine Oscar-Statue für ihre Verdienste um die kontinuierliche Weiterentwicklung von Filmkameras für die Unterhaltungsindustrie. Auch die Arbeit des deutschen Softwaredesigners Thomas Driemeyer und seiner Kollegen vom Berliner Softwarehaus Mental Images wurde mit einem Technik-Zertifikat ausgezeichnet. Ihre Software Mental Ray wird von führenden Filmstudios zur digitalen Bildsynthese eingesetzt. Dank ihrer Erfindung könnten Lichteffekte in computergenerierten Filmen realistisch simuliert werden.

Tja, und was kommt dabei heraus? Jugendprobleme, die Suche nach Heimat und die Kriegsangst – das sind Themen der Nachwuchsfilmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich beim Saarbrücker Max-Ophüls-Festival vom 13. bis zum 19. Januar um den mit 36.000 Euro dotierten Hauptpreis bewerben. Fast völlig aus dem Programm verschwunden ist die Filmkomödie, die mit dem „Schuh des Manitu“ für den letzten großen deutschen Kassenschlager in den Kinos sorgte. Wer würde dies bemängeln? Festivalleiter Boris Penth zum Beispiel: „Es wird beim diesjährigen Ophüls-Festival nur wenig zu lachen geben. In vielen Filmen geht es um Identitätsprobleme junger Leute mit Fragen wie: Was mache ich aus meinem Leben? Wo gehe ich hin?“