Rostocker Zündler vor Gericht

ROSTOCK epd ■ Vor dem Landgericht Rostock beginnt heute der Prozess wegen der Brandanschläge von Rechtsextremisten im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen vom vorigen Juli. Vier mutmaßliche Täter im Alter von 15 bis 24 Jahren müssen sich vor der Jugendkammer verantworten, teilte das Gericht gestern mit. Bis zum 24. Januar wurden sieben Verhandlungstage angesetzt. Den 15-, 16- und 21-jährigen Angeklagten, die der rechten Szene zuzuordnen seien, werde versuchter Mord, schwere Brandstiftung, Sachbeschädigung sowie Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Der 24-Jährige sei wegen Brandstiftung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffengesetz angeklagt. Den anderen werde zur Last gelegt, am 20. Juli einen Molotowcocktail in das „Sonnenblumenhaus“ geworfen zu haben, das bereits 1992 Ziel ausländerfeindlicher Übergriffe war. Dabei hätten sie den Tod von mindestens 21 Personen zumindest billigend in Kauf genommen, die sich zur Tatzeit in dem Gebäude befanden. Der Brand konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr rasch gelöscht werden.