Kein Warten beim Arzt

Auf dem Gelände des ehemaligen Hafenkrankenhauses in St. Pauli wurde eine Notfallambulanz eröffnet

„Weil St. Pauli so ist wie es ist“, weil Touristen in Kiez-Schlägereien verletzt werden und Schifffahrer krank im Hafen anlegen, brauche der Stadtteil dringend eine Notfallambulanz, sagte gestern der Bezirksamtsleiter Markus Schreiber auf der Eröffnung der Ambulanz Hafen Hamburg. Auf dem ehemaligen Gelände des Hafenkrankenhauses werden sich ab jetzt 15 Chirurgen mittwochs und freitags von 15 bis 22 Uhr und an Wochenenden von 10 bis 22 Uhr um Verletzte und Kranke kümmern.

40 bis 50 Patienten am Tag erwartet Johannes Pietschmann, Vorstandsmitglied des Vereins „Ambulanz Hafen Hamburg“: „Hier soll es anders zugehen als in Krankenhäusern, wo die Patienten stundenlang in Wartezimmern sitzen, bis sie von einem Arzt behandelt werden.“

Filmregisseur Jürgen Roland, der die Schirmherrschaft über die Notfallambulanz übernommen hat, sprach bei der Eröffnung von „Respekt und Bewunderung für die kleine Gruppe von Leuten“, die das Projekt umgesetzt habe. Auch St. Pauli-Präsident Corny Littmann freute sich: „Ich hoffe sehr, dass die Fans anderer Mannschaften ob unserer Spielkraft in Ohnmacht fallen und hier behandelt werden.“

Nachdem das Hafenkrankenhaus 1996 geschlossen wurde, entstand eine erste Notfallambulanz. Diese wurde im Dezember 2001 wieder zugemacht. LG