oppositions-clowns
: Karneval am Millerntor

Am 3. März ist Rosenmontag. Da die Hamburger es mit dem Karneval nie besonders ernst genommen haben, feiern sie ihr bizarres Fest schon am 25. Februar – auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des FC St. Pauli.

Kommentar vonOKE GÖTTLICH

Auf dieser Veranstaltung braucht man nicht mal Verkleidungen, um witzig zu sein. Denn was die vier Anwälte Peter Paulick, Jörg Philipp Köhncke, Christian Pothe und deren neuer Präsidentschafts-Strohmann Andreas Held bereits jetzt für ein groteskes Schauspiel aufführen, ist frei von jedem Sinn. Ihre formaljuristischen Streitereien gegen den Verein, um die Mitgliederversammlung in einem kompletten Chaos untergehen zu lassen, stellt dem Kläger und Präsidentschaftskandidaten in Personalunion, Andreas Held, höchstens selbst ein Bein. Viel zu lange hat sich der Verein in der Mehrheit von Juristen beraten und sogar leiten lassen – allzu häufig zu seinem finanziellen Nachteil, wie nicht zuletzt der unnötige Rechtsstreit mit dem Architektenbüro Czerner gezeigt hat.

Nun versucht die vermeintliche Opposition unter dem Vorwand, nur Gutes mit dem Verein im Sinn zu haben, ihn finanziell wie operativ vor die Wand zu fahren, um in den Trümmern dann wieder mit aufzuerstehen. Der Versuch der vier Anwälte ihren neuen Kandidaten bei dem Aufsichtsrat als Gegenkandidat zu präsentieren, den sie selbst per Klage für unrechtmäßig gewählt halten, ist ein Schuss ins eigene Knie. Aber dafür sind viele (ehemalige) Angestellte des FC St. Pauli ja bekannt. Diese Schmierenkomödie reicht höchstens, um unter dem Titel „Vier Anwälte und eine schlechte Verliererin“ im Schmidts Tivoli aufzutreten.