BSAG: Alle Linien werden gebaut

Trotz der Kostenexplosion beim geplanten Ausbau der Straßenbahn-Linien 1, 2, 8 und 10 spricht sich die Bau- und Verkehrsdeputation einstimmig für deren Durchführung aus. Die ursprünglich bis 2014 anvisierte Verlängerung der Linien 10 und 2 bis zum Mercedes-Werk beziehungsweise zur Züricher Straße soll jedoch um bis zu fünf Jahre verschoben werden.

Verkehrssenator Reinhard Loske (Grüne) sprach angesichts der Mehrkosten – bis zu 250 Millionen statt der geplanten 110 Millionen Euro – von einem „Schock“. Zwar sei bei der Kostenaufstellung kein formaler Fehler gemacht worden. Die zuständigen Experten in Ressort, beim Amt für Straßen und Verkehr sowie in der BSAG hätten jedoch eingestanden, auf kalkulatorische Unsicherheiten angesichts explodierender Rohstoffpreise nicht hingewiesen zu haben.

Nach wie vor rechnet der Senator mit einer 60-prozentigen Beteiligung des Bundes – dessen absoluter Anteil „wachse“ entsprechend der Kostenentwicklung, erläutert Loskes Sprecher Michael Ortmanns.

In einem ersten Schritt soll kommendes Jahr der Ausbau der Linie 1 bis zum Bahnhof Mahndorf, in der anderen Richtung nach Mittelshuchting begonnen werden. Größter neuer Streckenabschnitt soll die Verlängerung der Linie 8 vom Roland Center bis nach Weyhe werden. Etwaige Einsparpontentiale wie die Verwendung von Schotter- statt Rasengleisen sei im Hinblick auf die ungleich größere Lärmbelastung nicht sinnvoll. Weiter weist Loske darauf hin, dass im Zuge des Trassenbaus eine ohnehin erforderliche Sanierung von Straßen erfolge.

Neben der zeitlichen Streckung einzelner Maßnahmen will Loske nun mit der Finanzsenatorin über Finanzierungskredite verhandeln. Henning Bleyl