Ver.di rüstet zum Streik

Zwist im Arbeitgeberlager über neue Angebote. Kommunen fürchten höhere Personalkosten

BERLIN dpa/taz ■ Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst schwelt ein Konflikt im Arbeitgeberlager zwischen den Vertretern der Länder und denen der Kommunen. Der Verhandlungsführer der Länder, Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser (CDU), erklärte gestern vor Beginn der neuen Verhandlungsrunde am Abend, es werde ein neues Angebot der Arbeitgeber vorgelegt. Ein Vertreter der Kommunalen Arbeitgeberverbände sagte hingegen, ein neues Angebot der Arbeitgeber werde es nicht geben. Faltlhauser räumte ein, dass schon der bisherige Vorschlag der Arbeitgeberseite den Kommunen zu viel gewesen sei. Dieser Vorschlag sah vor, die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst um 2,2 und 0,6 Prozent bei 20-monatiger Laufzeit zu erhöhen.

In den Tarifverhandlungen sitzen auf der Arbeitgeberseite Vertreter des Bundes, der Länder und der Kommunen. Besonders die Kommunen fürchten höhere Personalkosten durch eine Entgeltsteigerung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

Die Verhandlungen sollten gestern Abend in Potsdam beginnen und bis in den späten Abend hinein andauern. Faltlhauser schätzte die Chancen auf eine Einigung mit den Gewerkschaften verhalten ein. Ein Scheitern sei genauso möglich.

Kommen die Gespräche zu keinem Ergebnis, will die Gewerkschaft Ver.di ihre Mitglieder in der nächsten Woche zur Urabstimmung rufen. Der Arbeitskampf könnte am 20. Januar beginnen. BD