Gefährliche Geburten

KÖLN afp/ap ■ Jedes Jahr sterben weltweit über 500.000 Frauen an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt. Dies geht aus einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef hervor, der am Freitag in Köln vorgestellt wurde. Die Sterblichkeit von Müttern ist damit seit 1990 nur leicht zurückgegangen. 99 Prozent der Todesfälle entfallen auf die Entwicklungsländer. Dort liegt das Risiko einer Frau, an den Folgen einer Schwangerschaft zu sterben, bei 1 zu 76, in den Industrieländern nur bei 1 zu 8.000. Die Ursachen der Müttersterblichkeit seien bekannt, genauso wie die Mittel, sie zu verhindern, erklärte der Leiter der Gesundheitsprogramme des Kinderhilfswerks, Peter Salama. Ohne verstärkte Investitionen in die medizinische Grundversorgung der ärmsten Familien werde das Ziel, die Müttersterblichkeit von 1990 bis 2015 um zwei Drittel zu verringern, nicht erreicht werden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete es als entsetzlich, dass jede Minute eine Frau an den Folgen einer Schwangerschaft sterbe: „Das ist ein stiller Notruf.“