ver.di von Sozis „heftig bedient“

BetriebsrätInnen aus über 50 Kaufhäusern und Einzelhandelsgeschäften haben gestern der Hamburger SPD-Zentrale einen Spontanbesuch abgestattet und SPD-Geschäftsführer Ties Rabe vor die Tür zitiert. Grund: Der Vorstoß von Bundeskanzler Gerhard Schröder, die Ladenöffnungen samstags auf 20 Uhr auszudehnen. „Unsere Kollegen sind entsetzt“, sagt ein Betriebsrat aus dem Elbe-Einkaufszentrum. Und auch Ulrich Meinecke, Vize-Landeschef der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, ist „heftig bedient“: „Schröder versucht sein angeschlagenes Image mit Populismus aufzupolieren.“ Zwar verweist Meinecke auf die noch „schlimmeren Pläne“ des Rechtssenats, den Ladenschluss völlig auszuhebeln, trotzdem erwarte ver.di von den Hamburger Bundestagsabgeordneten der SPD ein klares „Nein“. Rabe erteilt dieser Hoffnung noch vor Ort eine klare Absage. „Ich versteh‘ euren Zorn“, sagt er, „aber die Hamburger SPD findet es richtig, den Ladenschluss auf 20 Uhr auszuweiten“. Rabe sieht als Grund veränderte Lebensgewohnheiten, ver.di schon jetzt im Einzelhandel eine Unvereinbarkeit von Arbeit und Familie. KVA