Wildschweine in Gefahr

Nicht nur der Mensch, auch Biotonnen und Rehe frieren

Weil die Kälte an ihren Reserven zehrt und das Hochwasser sie von ihrer Nahrung abschneidet, müssen Rehe und Wildschweine derzeit Kräfte sparen. Die Landesjägerschaft Niedersachsen appellierte deshalb an die Bevölkerung, die Tiere in Wald und Flur unbedingt in Ruhe zu lassen – und vor allem ihre Hunde fern zu halten. Die verzweifelten Versuche der aufgescheuchten Wildtiere, sich durch Hochwasser, Eis und Schnee zu kämpfen, endeten meist tödlich. Allein in der Wesermarsch bei Achim seien in den vergangenen Tagen zahlreiche Rehe vor Angst ins Wasser gesprungen und ertrunken.

Probleme mit dem Frost haben auch die Deutsche Bahn AG und die Bremer Entsorgungsbetriebe (BEB). Wegen vereister Weichen kam es gestern Morgen zu Verspätungen im Zugverkehr in Niedersachsen. Und wegen vereister Bio-Abfälle konnten die Müllwerker in Bremen nicht alle Biotonnen ordnungsgemäß leeren. Die BEB empfiehlt, zunächst eine Lage zerknülltes Zeitungspapier in die Tonne zu füllen und diese erst am Abholtag auf die Straße zu stellen.

Vor neuen Fluten hat unterdessen der überregionale Hochwasserdienst in Hannover gewarnt. Tauwetter könne in den kommenden Tagen Schnee schmelzen lassen, Regen die noch immer gut gefüllten Talsperren wieder überlaufen lassen. Die Neujahrs-Flut hat schon jetzt mehr Schäden an den Saaten als das übliche Winterhochwasser angerichtet. dpa/sim