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Eine Woche spätes Gedenken an den von den Nazis ermordeteten Hitler-Attentäter Johann Georg Elser

Lange war der Name Johann Georg Elser vergessen – des Schreiners, der 1938 im Münchener Hofbräuhaus ein Sprengstoffattentat gegen Adolf Hitler unternahm. Im Gegensatz zur elitären Stauffenberg-Clique eher „einer von uns“, wie manche – vielleicht sehr optimistisch – sagen. Ein später Volksheld. Der lange „unbekannte Widerständler“ – auch weil seine Akten erst spät für die Öffentlichkeit einsehbar wurden. Das soll sich ab der kommenden Woche gründlich ändern.

Am Montag den 13. Januar um 19.30 Uhr eröffnet die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, im Bremer Rathaus eine Woche im Gedenken an den Mann, der am 9. April 1945 nach Folterverhören durch die Gestapo und nach jahrelanger Einzelhaft in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau auf Weisung von oben ermordet wurde. Die Gedenkveranstaltung mit musikalischen Beiträgen ist öffentlich und kostenlos.

Die Schirmherrschaft dieser Woche, die aus Anlass des hundertsten Geburtsages von Elser stattfindet, hat Ex-Bürgermeister Hans Koschnick (SPD) übernommen. Sie geht zurück auf die Initiative von sieben BremerInnen, die 1998 als erste norddeutsche Gruppe antraten, um „das Vermächtnis von Georg Elser zu erhalten, weil sein Mut, sein Handeln und seine Zivilcourage für uns Vorbild sind“.

Neben zahlreichen Veranstaltungen in Schulen findet am Donnerstag, den 16. Januar, im Bürgerzentrum Neue Vahr eine weitere große Veranstaltung statt. Dort wird Hans Koschnick um 10.30 Uhr eine Ausstellung über das Leben Elsers eröffnen. Am Sonntag den 19. Januar findet im Schauspielhaus eine Matinée statt, unter dem Titel: Georg Elser: „Einer musste es ja tun.“ taz