Suchen, lesen, speichern

Seit Mitte Dezember wurde die neue taz-CD-ROM mit dem exklusiven Zugang zum Online-Archiv der taz an über 1.500 Leserinnen und Leser ausgeliefert – mit Zugriff auf die taz-Ausgaben seit 1986

von ANDREAS BULL

Kennen Sie einen Zeitungsartikel, der jeden Tag ein klein wenig billiger wird? Sie ahnen es schon? Ja, es ist der gute alte (und ebenso der gute neue) taz-Artikel. Wie denn das? Kaufen Sie noch heute den Zugang zum digitalen Online-Archiv der taz, so haben Sie pauschal für jeden Artikel, der darin seit Anfang September 1986 aus der taz abgespeichert wurde, gerade mal 0,06072818 Eurocent bezahlt. Und weil jeden Tag durchschnittlich 200 gute Texte hinzukommen, werden Sie am Jahresende nur noch 0,05666737 Eurocent pro Artikel gezahlt haben. Das muss uns erst einmal jemand nachmachen!

Jetzt ist sie da – und auch schon fast wieder weg. Seit dem 16. Dezember haben mehr als 1.500 Leserinnen und Leser die neue taz-Archiv-CD erhalten. Weil darin eine User-ID und ein Password enthalten ist, können sie über den offline gepressten Zeitraum hinaus bis zum Erscheinungstag Artikel suchen, speichern, versenden, verarbeiten. So können sie zum Beispiel den Link auf einen taz-Artikel auf ihre Homepage oder die Homepage ihrer Organisation legen und damit dessen Inhalt kostenfrei zugänglich machen. Und das wird auch in den nächsten Jahrzehnten so bleiben.

Unser hauseigener „Druide“, taz-Chefentwickler Ralf Klever, hat viel Sorgfalt darauf verwandt, die Bedürfnisse der an der Meinung der taz interessierten Öffentlichkeit zu berücksichtigen. Für die taz sind die Aufwendungen, ein Archiv von dieser Qualität bereitzustellen und zu pflegen, an der Grenze des Vertretbaren. Im Wesentlichen rechtfertigten bisher zwei Gründen diesen Aufwand. Zum einen ist das elektronische taz-Archiv Teil einer Informationsdatenbank, in der die taz-Redaktion ohne den üblichen hohen Personaleinsatz recherchiert. Zum anderen sind Digitaz und Online-Archiv als integrale Bestandteile des Redaktionssystems entwickelt worden. Diese Entwicklungsarbeiten sind nun so weit vorangekommen, dass die zu Beginn dieses Jahres publizierte Version erstmals auch vermarktet werden kann. Damit eröffnet sich der taz die Chance, zumindest einen Teil der Entwicklungskosten zumindest zu kompensieren.

Aber die taz-CD gibt es doch schon seit acht Jahren! Und in der Digitaz konnte doch auch bisher schon recherchiert werden! Stimmt schon. Der gute alte taz-Artikel war, wie der gute neue taz-Artikel ist. Doch nun ist er besser und schneller zu finden. Und zwar mit original taz-Werkzeugen. Einige taz-Leserinnen und taz-Leser, die in den vergangenen Jahren bereits eine taz-Archiv-CD erworben haben, fragen nach einem jahrgangsweisen Update. Das hieße aber, verschiedene verhältnismäßig kleine Datenbestände auf dafür überdimensionierten CDs in kleinen Auflagen zu produzieren und vorzuhalten. Die Kosten für ein solches Verfahren wären so hoch, dass sie unsere Produktpolitik, zu niedrigen Preisen und relativ hoher Auflage ein breites Publikum zu erreichen, behinderten, ja vielleicht sogar verhinderten.

Übrigens geht einiges auch weiterhin kostenfrei. Haben Sie zum Beispiel in der taz von gestern eine Reportage oder ein Interview gelesen, Ihre gedruckte taz aber schon ins Altpapier geschmissen? Kein Problem: Unter www.taz.de drücken Sie den Knopf „Archiv“ und erhalten kostenlos Zugang zu den taz-Ausgaben des vergangenen halben Jahres – allerdings ohne Suchfunktion. Denn die zu konzipieren und umzusetzen hat uns viel Kraft gekostet. Geben Sie Ihren Obolus dafür – wir bieten eine stets gewissenhaft gepflegte Dienstleistung.

Andreas Bull ist Geschäftsführer der taz