unterm strich
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Nicht nur in Nord-, auch in Südkorea spitzt sich die Lage zu. Die Kritik an dem jüngsten James-Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“ reißt nicht ab: Gegner des zum Teil in Nordkorea spielenden Agentenfilms planen heute Proteste vor 140 südkoreanischen Kinos. Der Film, in dem 007 unter anderem durch Rasierentzug in einem nordkoreanischen Gefangenenlager gefoltert wird, laufe zu einem ungeeigneten und gefährlichen Zeitpunkt an, sagte einer der Film-Gegner zur Begründung der geplanten Protestaktion. Schon seit Wochen wird zudem eine in einem buddhistischen Tempel spielende Sexszene moniert. In dieser Sache sind sich die verfeindeten Bruderstaaten immerhin einig: Nordkorea bezeichnet den Film als „dreckige und verfluchte Karikatur“. Die Kinoverbindung von Secret Service und Hollywood, eine „Achse des cineastischen Bösen“?

Michael-Jackson-Fans frohlocken: Tommy Mottola, Chef von Sony und vom King of Pop schon mal als „Teufel“ bezeichnet, muss gehen. Der Vertrag mit dem größten Plattenboss der Welt (Branchenjargon), der nach Insiderkreisen sieben Millionen Dollar plus Prozente betragen haben soll, wurde nicht verlängert. Michael Jackson machte ihn dafür verantwortlich, dass die Verkäufe seines letzten Albums so schlecht liefen; Sony habe ihn nicht ausreichend unterstützt. Als größter Erfolg Mottolas gilt Mariah Carey – allerdings nur geschäftlich. Die Ehe der beiden ging bald in die Brüche.

Zwischendurch was Melancholisches: In Venedig, Stadt der weltweit beachteten Filmfestspiele, hat das letzte Kino geschlossen. Zur letzten Vorstellung in das private Rossini-Theater kamen nur noch ein Dutzend Zuschauer. „Die Stadt ist dunkel und kalt, abends ist niemand mehr unterwegs“, schreibt die römische Zeitung La Repubblica am Freitag. Schuld an der Entwicklung sei der anhaltende Rückgang der Einwohnerzahl. Heute lebten lediglich noch 64.000 Menschen das ganze Jahr über in der Lagunenstadt. Jetzt gibt es nur noch kommunale Kinos vor allem für das Festival am Lido.

Damit diese Rubrik aber nicht so traurig endet, noch ein Blick auf die Stars, die sich bei der Berlinale angekündigt haben. Neben Anouk Aimée, die am 13. Februar den „Goldenen Bären“ für ihr Lebenswerk entgegennimmt, wird George Clooney erwartet (bei seinem letzten Berlinbesuch wurde er übrigens später auf dem Herrenklo des Clubs „Kurvenstar“ in Mitte gesichtet). Er stellt seinen neuen Film „Solaris“ vor, Regie: Steven Soderbergh. Außerdem soll Meryl Streep kommen; sie spielt in „Adaptation“ von Spike Jonze an der Seite von Nicolas Cage.