Frühkindliche Fachkräfteausbildung

Kinder der Kita Horn werden spielend zu Naturwissenschaftlern ausgebildet. Das Konzept wurde jetzt veröffentlicht

Die Schildkröte wartet im Terrarium auf ihre kleinen PflegerInnen, ihr gegenüber liegt ein großer Muschelberg. Dieser muss sortiert werden, damit die Kinder an der Waage das Gewicht der Versuchsobjekte herausfinden: In der evangelischen Kindertagesstätte Horn spielen die WissenschaftlerInnen von morgen – so will es der „Forschkönig Wettbewerb“.

Die Deutsche Telekom-Stiftung zeichnet damit Einrichtungen aus, die Naturwissenschaften in ihre pädagogische Arbeit integrieren. Mit dem Projekt „1, 2, 3, 4 Eckstein, alles will entdeckt sein“ wurde die Horner Kita zu einem von bundesweit 17 Forschkönigen und zog ebenso wie die Kita St. Joseph in das an der Universität Bremen entstandene Buch „Natur-Wissen schaffen – Dokumentation des Forschkönig-Wettbewerbs“ ein. Die Hoffnung, in der Kita Horn ein naturwissenschaftliches Bewusstsein zu schaffen, liegt in Spielen: Für die Kinder sind Naturwissenschaften nichts neues, sagt Anneliese Spreckels-Hülle vom Landesverband evangelischer Tageseinrichtungen: „Zählen und abwiegen können sie. Darauf bauen wir spielend auf.“

„Frühkindliche Bildung spielt in unseren Einrichtungen eine immer wichtigere Rolle“, so Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) beim gestrigen Besuch der Kita. Deshalb engagierte sich auch die Universität Bremen. „Ziel ist es, die Basiskompetenzen von Kindern zu stärken“, sagt Andreas Eitel, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projekts „Natur-Wissen schaffen“.

Die zukünftigen Fachkräfte werden also heute in Kindertagesstätten entdeckt. „Wir decken Bereiche ab, die der Telekom-Stiftung am Herzen liegen“, sagt er. Eitel sieht aber nicht nur positive Effekte für die Wirtschaft, sondern auch für die Kinder: „Wenn sie zusammen experimentieren, lernen sie auch soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit.“ Ascan Dieffenbach