Al-Qaida-Verdacht in Frankfurt

Zwei Jemeniten am Flughafen festgenommen. Einer angeblich Finanzchef Bin Ladens

FRANKFURT/MAIN ap/dpa ■ Nach einem Rechtshilfeersuchen aus den USA haben Beamte des Bundeskriminalamts am Frankfurter Flughafen zwei Männer aus dem Jemen festgenommen. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen soll es sich um hochrangige Al-Qaida-Mitglieder handeln. Eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums erwartet, dass Washington die Auslieferung der beiden Männer „in Kürze“ bei der Bundesregierung beantragen werde. Zum möglichen Terrorverdacht wollte sie keine weiteren Angaben machen.

Laut Medienberichten wurden die beiden Verdächtigen am Freitagmorgen kurz vor 10.30 Uhr in einem Hotel am Flughafen gefasst. Der Hauptverdächtige ist nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa Mitte 50, ein jüngerer Mann Mitte 30 habe ihn unterstützt. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung wirft die USA den Männern vor, an einflussreicher Stelle im Terrornetzwerk von Ussama Bin Laden zu sitzen. Einer der beiden Festgenommenen soll Mohammed Ali Hassan Scheich al-Modschad sein, der Imam der Hauptmoschee in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Er soll für Bin Laden die Finanzen verwaltet haben. Sein Begleiter nenne sich Said Mohammed Moschen.

Die Bild-Zeitung zitierte Sicherheitskreise mit der Einschätzung, es handele sich um einen „Vorgang von erheblicher Bedeutung“. Unklar blieb, aus welchem Grund sich die Verdächtigen in Deutschland aufhielten. Ob Waffen, Sprengstoff oder Materialien für mögliche Anschläge beschlagnahmt worden sind, wurde zunächst ebenfalls nicht bekannt.