„Wir wollen keine LKW-Trasse“
250 Geschäftsleute aus dem Rembertiviertel haben sich zusammengeschlossen, um die geplante Verbreiterung des Concordia-Tunnels zu verhindern
taz: Herr Mumpro, Sie sind Optiker am Dobbenweg und haben sich jüngst mit 250 anderen Unternehmern aus dem Remberti- Viertel zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen…
Gregor Mumpro: … um die LKW-Trasse zu verhindern, die der Senat hier bauen will. Man spricht von 20 Prozent mehr Verkehr. Wir wollen damit etwas gegen die Verslumung tun, die dann hier vom Breitenweg herüberkommen könnte. Das Remberti-Viertel ist sowieso schon viel zu weit auseinander gezogen. Es muss endlich wieder zusammengeführt werden.
Bausenatorin Christine Wischer (SPD) hat immer betont, dass für sie nur eine durchgängig vierspurige Straßenführung zwischen Hollerallee und Hochstraße in Frage komme. Sehen Sie das auch so?
Überhaupt nicht. Das ist das Schizophrene an der ganzen Sache: Der Verkehr läuft ja, die Verkehrsführung, wie wir sie im Moment haben, ist doch vollkommen ausreichend. Nur 30 Prozent der Autos hier fahren überhaupt in die Innenstadt. Daher ist es mir völlig schleierhaft, wie jemand darauf kommen kann, hier unbedingt eine vierspurige Autobahn von der Vahr bis zur B 75 durchzubauen. Wozu gibt es denn dann demnächst den Autobahnring?
Wie stellen Sie sich die zukünftige Straßengestaltung am Dobbenweg vor?
Die Schwachhauser Heerstraße kann durchaus zweispurig sein, so wie die Bismarckstraße oder der Osterdeich. Das sind ja auch Hauptverkehrsadern, und der Verkehr läuft da nicht schlecht. Dafür muss man aber nicht den Concordia-Tunnel aufweiten und uns vier Spuren direkt vor die Haustür bauen. Lieber sollte man für bessere Parkmöglichkeiten sorgen.
Und die Schleifmühlenumfahrung? Soll die bleiben?
Ja. Die nimmt nämlich auch Geschwindigkeit aus dem Verkehr heraus. Und der muss langsamer werden. Im Prinzip könnte also alles so bleiben wie es ist.
Sie haben neulich auch mit der Handelskammer gesprochen.
Auch die ist gegen eine LKW-Trasse. Interview: sim
