Neues vom Natur-Aktien-Index

Der NAI wurde zum Jahreswechsel um fünf Unternehmen erweitert, eines flog raus

Der Natur-Aktien-Index (NAI) ist mit Beginn des neuen Jahres von 20 auf 25 Titel aufgestockt worden. Das teilte der unabhängige NAI-Ausschuss Ende vergangener Woche mit. Damit wolle man, wie es heißt, „dem steigenden Interesse von Anlegern, der zunehmenden Zahl ökologisch orientierter Unternehmen und der rasanten Entwicklung grüner Geldanlagen gerecht werden“.

Der 1997 gegründete NAI zeigt, dass ökologisch wirtschaftende Unternehmen auch an der Börse einen Vorteil gegenüber konventionellen Firmen haben können. Während der Dax 2001 40 Prozent verlor – seit März 2000 sind es minus 63 Prozent –, ging der NAI lediglich um 15 Prozent in die Knie.

Die darin vertretenen Werte sind international gestreut. Sie werden von einem unabhängigen Ausschuss überprüft und nach strengen ökologischen und sozialen Maßstäben ausgewählt. Zu den Mitgliedern zählen Experten für Ökologie, Menschenrechte, Verbraucherschutz und ethisches Investment.

NAI-Firmen müssen zwei von vier Kriterien erfüllen: Das Unternehmen bietet Produkte oder Dienstleistungen an, die „einen wesentlichen Beitrag zur ökologisch und sozial nachhaltigen Lösung zentraler Menschheitsprobleme“ leisten; es ist Branchenvorreiter im Hinblick auf die Produktgestaltung; es ist Branchenvorreiter im Hinblick auf die technische Gestaltung des Produktions- und Absatzprozesses; es ist Branchenvorreiter hinsichtlich der sozialen Gestaltung des Produktions- und Absatzprozesses. Zu den Ausschlusskriterien gehören beispielsweise Atomenergie, Rüstungsgüter, Diskriminierung von Minderheiten sowie Kinderarbeit und die Produktion von gentechnologisch veränderten, umwelt- oder gesundheitsschädigenden Gütern.

Neu im NAI sind seit dem Jahreswechsel 2003 den Angaben zufolge Energy Conversion Devices, Kansas City Southern Industries, Kurita Water Industries, Oxford-Health-Plans und Ricoh. Nach Beurteilung des NAI-Ausschusses gehören diese fünf Firmen „zu den Branchenvorreitern hinsichtlich ökologischer und sozialer Entwicklungen“. Das US-Unternehmen Energy Conversion entwerfe Lösungen zur Nutzung von Energie aus Sonnenlicht und Wasserstoff, vor allem zur Speicherung.

Kansas City Southern Industries ist ein Transportunternehmen, die japanische Kurita Water Industries stelle Systeme zur Wasseraufbereitung her und der amerikanische Krankenversicherer Oxord Health Plans biete „den Versicherten umfassend Naturheilverfahren als Alternative zur konventionellen Behandlung“. Der japanische Büromaschinenhersteller Ricoh habe sich demgegenüber „vorbildlich für die Branche durch Konzepte zum Produktrecycling und zur Substitution gefährlicher Stoffe hervorgetan“.

Neben dieser Erweiterung gab es eine zweite Neuerung: das Aus für den Bekleidungshersteller Timberland. Die Firma wurde durch die Starbucks Corporation ersetzt. Timberland sei kein Vorzeigeunternehmen mehr für den Natur-Aktien-Index, weil es „in seinen Zulieferfirmen keine sozial verträglichen Arbeitsbedingungen garantieren“ könne. Der Kaffeekonzern Starbucks Corp. überzeugte den NAI-Ausschuss „vor allem durch sein Engagement in Sachen Fair Trade und ökoverträglichen Kaffee-Anbaus im Regenwald“.

Die taz wird die neuen Firmen im Rahmen ihrer monatlichen NAI-Serie porträtieren. Die neue, erweiterte Tabelle werden wir nach Vorlage aller Daten erstmals im Februar auf dieser Seite veröffentlichen. ALO