Risiko suspendiert

Kusch enthebt Parteifreund des Amtes, der verurteilten Totschläger als Schließer in Gefängnis arbeiten ließ

In einem weiteren mutmaßlichen Filz-Fall hat Justizsenator Roger Kusch (CDU) nun Konsequenzen gezogen – allerdings wegen ganz anderer Vorwürfe. Er suspendierte den Sicherheitsreferenten im Strafvollzugsamt und CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Wolfhard Ploog vom Dienst. Er habe seine Einschätzung vom Sommer vorigen Jahres revidiert, sagte Kusch gestern, dass Ploog für die Stelle „die besten Voraussetzungen“ böte.

Anlass für die neue Einschätzung bot Ploog in einem Fall, der dem Senator vorige Woche bekannt geworden sei: Am 7. Januar habe die Justizbehörde erfahren, dass in einem Hamburger Gefängnis ein Justizbediensteter arbeitet, der im Dezember wegen versuchten Totschlags zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Der Mann blieb im Dienst, obwohl Ploog offenbar von dessen Verurteilung wusste. Dieses Wissen hatte er aber nicht an seine Vorgesetzten weitergegeben.

Deshalb hat Kusch am Mittwoch disziplinarrechtliche Ermittlungen gegen den Parteifreund eingeleitet und ihn am Freitag suspendiert. EE