Schlechte Noten

Auch SchülerInnenkammer und Gesamtschul-Eltern lassen am neuen Schulgesetz kein gutes Haar

Nach der Lehrer- und der Elternkammer hat nun auch die Hamburger SchülerInnenkammer den Schulgesetzentwurf von Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) heftig kritsiert. Die Abschaffung von Lernmittelfreiheit und reiner Berichtszeugnisse in der Grundschule lehnen die SchülerInnen ebenso ab wie die zusätzlich vorgesehenen Disziplinarmaßnahmen. Danach können renitente Schüler künftig zehn Tage vom Unterricht ausgeschlossen werden. Die Kammer fürchtet, dass schwierige SchülerInnen einfach abgeschoben werden. Geht es nach den Jugendlichen, sollen Berufsschulen auch weiterhin Allgemeinbildendes vermitteln. Die Behörde will deren Auftrag auf Berufsbezogenes beschränken.

Auch die Arbeitsgemeinschaft der Elternräte der Gesamtschulen in Hamburg (ARGE) hat eine kritische Stellungnahme zur Schulgesetznovelle verabschiedet. Die Eltern sehen in dem Entwurf eine politisch motivierte Schwächung integrierter Systeme. Zu einer positiven Novelle hätte es gehört, die Mitwirkungsrechte von SchülerInnen und Eltern zu stärken, Schule verlässlicher und Unterricht besser zu machen. Die Chance auf eine Verbesserung des Hamburger Schulsystems sei mithin vertan worden. SANDRA WILSDORF