Einblick (259)

Claire Waffel, zurzeit Teilnehmerin am Goldrausch Künstlerinnenprojekt

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Claire Waffel: „The Collections of Barbara Bloom“ im Martin-Gropius-Bau hat mich überrascht und erfreut und auch zum Lachen gebracht. Das passiert mir wirklich selten bei Ausstellungen. Ich fand es sehr spannend, wie die Künstlerin die ungeschriebenen Regeln und Normen einer Ausstellung hinterfragt und spielerisch erweitert. Objekte wie ein Tuch, das zufällig auf den Boden gefallen zu sein scheint, oder Abbildungen von unsichtbaren Dingen haben mich aus meiner gewohnten Kunstrezeption herausgeholt.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? P. J. Harveys Konzert im Friedrichspalast, nicht nur weil ich ihre Musik sehr mag, sondern auch weil es eine Möglichkeit war, die Musikerin live ganz anders kennenzulernen. Clärchens Ballhaus ist einer meiner Lieblingsorte in Berlin, weil die unterschiedlichsten Leute dort zum Tanzen hingehen und der Spiegelsaal einer der schönsten Räume ist, die ich kenne.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Austerlitz von W.G. Sebald, der einer meiner Professoren an der Universität Norwich war, Tacita Deans Berlin Works, Das Glasperlenspiel von Hermann Hesse, Texte zur Kunst und die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Wenn ich morgens den Vorhang öffne, die Sonne scheint und danach noch Zeit für einen guten Kaffee, zum Zeitungslesen oder einen kleinen Spaziergang ist.