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Auftrag für Erweiterung der Hamburg Messe geht an Bietergemeinschaft: Baubeginn schon im Sommer

Die Favoriten haben sich durchgesetzt: Die Bietergemeinschaft aus den Großinvestoren DIL (Tochter der Deutschen Bank), ECE (Tochter des Otto-Konzerns) und Hochtief bekommt den Millionenauftrag für die Erweiterung der Hamburg Messe. Das teilte Messe-Geschäftsführer Dietmar Aulich gestern mit. Bis 2007 wollen Senat und Messe 330 Millionen Euro dafür ausgeben. Nach dem Airbus-Ausbau und der Hafencity mit dem damit zusammenhängenden U-Bahn-Bau ist die Messe das drittgrößte Megaprojekt der Stadt – und nicht viel weniger umstritten als die beiden anderen.

Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) hatte gestern Mittag noch größten Wert auf die Feststellung gelegt, dass der Senat keinerlei Einfluss auf die Auftragsvergabe ausgeübt habe. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ingo Kleist hatte im Vorfeld mehrfach geargwöhnt, der Senat wolle dem CDU-nahen Investor Dieter Becken den Auftrag zuschanzen. Um dem zu begegnen, habe Uldall bis gestern „jede Kenntnis, wer den Auftrag bekommt, wie der Teufel das Weihwasser gescheut“.

Ausschlaggebend für den Zuschlag war nach Aulichs Ansicht ausschließlich das Kostenargument – DIL, ECE und Hochtief hätten schlicht das günstigste Gebot abgegeben. Gebaut werden soll bereits ab Sommer – der städtebauliche Wettbewerb wurde schon im vergangenen Oktober ausgelobt und soll im kommenden Monat entschieden werden. Dazu gehört dann auch die umstrittene Verlegung der Lagerstraße nach Süden und der Bau eines „Infrastrukturtunnels“ in der Petersburger Straße, durch den der Zuliefererverkehr zur Messe geleitet werden soll.

Die Messeerweiterung wird von den AnwohnerInnen im Karo- und Schanzenviertel seit Beginn der Planungen vor vier Jahren mit Skepsis betrachtet – auch wenn das Quartier in die Planung einbezogen wurde. AHA