Gleise nach Berlin

Eineinhalb Stunden bis in die Hauptstadt: Ausbau der ICE-Strecke soll Ende 2004 fertiggestellt sein

Ende nächsten Jahres soll sie fertig sein: Zum Fahrplanwechsel 2004/2005 sollen die ICE-Züge der Deutschen Bahn in gut eineinhalb Stunden Hamburg und Berlin verbinden. Statt bisher 128 Minuten werde die Fahrzeit nach Abschluss der Bauarbeiten „unter 100 Minuten“ und die Spitzengeschwindigkeit etwa 230 Stundenkilometer betragen, versprach die DB Projekt-Bau GmbH gestern in Schwarzenbek. Dort soll am nächsten Montag der nächste Bauabschnitt für den Ausbau der Strecke beginnen.

Die rot-grüne Bundesregierung und die Bahn hatten sich im Jahr 2000 für den Ausbau der Bahnstrecke entschieden. Voraussetzung war, die Transrapid-Pläne der früheren Kohl-Regierung zu beerdigen, nachdem die Kosten für den Bau der Stelzenbahn von etwa drei auf 4,5 Milliarden Euro nach oben korrigiert werden mussten.

Die Hochgeschwindigkeitstrasse für den ICE wird nach neuen Berechnungen lediglich 650 Millionen Euro kosten. Darin enthalten ist zudem die Beseitigung aller Bahnübergänge entlang der 280 Kilometer langen Strecke. Von den 54 Übergängen werden acht gestrichen, die anderen erhalten eine Brücke oder einen Tunnel. Zudem werden 21 Bahnhöfe modernisiert.

„Alle Züge zwischen Hamburg und Berlin sind restlos ausgelastet, wir erhoffen uns durch die Tempoerhöhung eine weitere Optimierung sowie zusätzliche Züge und Fahrgäste“, sagte Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis. Um intensiv zu arbeiten, werden die Züge von Juli bis September über Uelzen und Stendal umgeleitet und die Bahnlinie in Brandenburg 76 Tage lang gesperrt. Außer den Gleiskörpern werden Oberleitungen und Sicherungstechnik verbessert.

In Schwarzenbek kämpfen Bürger und Stadtverwaltung noch für den Bau einer Brücke, während die Bahn den innerörtlichen Übergang ersatzlos streichen möchte. In Friedrichsruh gibt es zwar eine neue Brücke, doch die Gemeinde möchte einen Fußgängertunnel.

sven-michael veit