Schnecken im Weltraum

Morgen startet die „Columbia“ mit deutschem Aquarium an Bord – Zukunftshoffnung der Raumfahrt. Bremer Schüler helfen beim Auswerten der Weltraum-Tests

epd/taz ■ Von Wasserwesen lernen heißt fliegen lernen – das könnte das Ergebnis eines Weltraum-Trips der US-Raumfähre „Columbia“ sein. Morgen startet die Fähre mit sieben Astronauten an Bord vom Kennedy Space Center in Florida.

Mit an Bord: ein deutsches Aquarium. In dem Neun-Liter-High-Tech-Tank schwimmen Süßwasserfische, Wasserschnecken und -pflanzen sowie Mikroorganismen, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit. Untersucht werden soll, wie die Schwerelosigkeit auf die Bewohner des Aquariums wirkt.

Das Aquarium sei ein in sich geschlossenes „Mini-Ökosystem“, hieß es weiter. Zum Funktionieren benötige es lediglich Licht-Energie. Solche Bio-Systeme seien für künftige erdferne Langzeitmissionen von großem Interesse, da sie Astronauten mit Sauerstoff, Wasser und Nahrung versorgen und Abfallprodukte abbauen könnten.

Nicht nur, dass die Herren und Damen Raumfahrer demnächst sehen dürfen, wo sie bleiben mit ihrer lieben Notdurft im licht-energetischen Bio-System – nein: Sie müssen ihre Arbeit auch noch von Bremer SchülerInnen begutachten lassen. Denn wenn die Raumfahrer nach 16 Tagen zurückkehren und die Ergebnisse ihrer rund 100 Versuche ausgewertet werden, dann sollen an Bremer Schulen für einige Projekte Vergleichsversuche unternommen werden.