Auseinander gelebt

„La Musica Zwei“ zeigt im Theater unterm Dach die finalen Züge einer Liebesbeziehung

„La Musica Zwei“ im Theater unterm Dach, Danziger Straße 101. Premiere Donnerstag, 20 Uhr. Weitere Vorstellungen am 17. bis 19. und 30. und 31. Januar. Karten unter ☎ 42 40 10 80

„The greatest thing you’ll ever learn is just to love and be loved return“ – ein Zitat aus dem Baz Luhrmann-Film „Moulin Rouge“, was die Frage aufwirft, ob man denn das Lieben und Geliebtwerden wirklich erlernen kann. In jedem Fall sollte man es versuchen. Erst ist da dieses flaue Gefühl im Magen, man verhält sich irgendwie dämlich, denkt nur noch aneinander und verbringt jeder freie Minute miteinander. Dann vielleicht für immer. Doch irgendwann kommt möglicherweise der Moment, wo der Ofen aus ist. Der oder die Geliebte ist nicht mehr von Interesse. Das Ende. Man macht sich einander was vor. Lug folgt auf Trug. Irgendwann steht man vor dem Scherbenhaufen seiner Beziehung. Ein letztes Gespräch soll Klarheit verschaffen, doch das macht alles nicht leichter. So ergeht es den beiden Charakteren im Stück „La Musica Zwei“ von Marguerite Duras. Die machte sich eine Menge Gedanken über die Liebe. Ihr Roman „Der Liebhaber“ handelt von einer aufgrund gesellschaftlicher Zwängegescheiterten Liebe und brachte ihr internationalen Ruhm ein. Da war sie 70. Ein Jahr später schrieb sie das Theaterstück „La Musica Zwei“. Die beiden namenlosen Charaktere streiten sich nun im „Theater unterm Dach“ weiter, wo Regisseur Dirk Richard Heidinger den Stoff aufgriff. Auch hier, wie so oft, wird es nicht leicht werden für die Liebe. Die beiden treffen sich eher unfreiwillig am Vorabend ihres Scheidungsurteils. Sie reden und weinen auf verbaler und non-verbaler Ebene, und beide werden daraus lernen. Schlimm ist es dennoch, so schön die Liebe ist. TB