Klein-Texas an der Elbe

Das Reeperbahnfestival soll in Bewegung versetzen. Drei Tage lang sind in 19 Clubs rund um den Kiez insgesamt fast 140 Bands zu entdecken. Dazu gibt es Ausstellungen, Kino, Rundgänge, Fußball und die erste Kiez-Konferenz

Ganz so groß wie das Vorbild ist man lange noch nicht. Aber das „South by Southwest“-Festival für interaktive Medien, Film und Musik in Austin hat im März auch schon seinen 21. Geburtstag gefeiert. Bleiben dem Reeperbahnfestival also noch 18 Jahre, um den Rückstand von rund 1.260 Bands und 41 teilnehmenden Veranstaltern aufzuholen. Derart gigantische Ausmaße hat das „SXWS“ in der texanischen Hauptstadt nämlich mittlerweile erreicht – auf kleinstem Raum: Verteilt auf eine Fläche von nur sechs Blocks ist dabei neben Erfolgreichem vor allem eine Menge Neues – und potenziell Vermarktbares – zu entdecken.

Ähnliche Voraussetzungen sehen der Konzertveranstalter Karsten Jahncke und der Event-Manager Inferno Events aber auch an der Elbe. Dabei lag man zur Premiere schon besser im Rennen: An drei Tagen eiferten bei der Erstauflage 2006 in 19 Clubs auf dem Kiez über 200 Bands um die Gunst von Publikum und „Entscheidern“ in der Musikbranche. Im letzten Jahr waren es rund 70 weniger.

Ein wenig aufgeholt hat das Reeperbahnfestival in diesem Jahr aber wieder: Rund 10 Bands mehr werden kommen, dazu gibt es ein Rahmenprogramm u. a. mit Ausstellungen, Kino, Fußball und dem ersten Kiez-Kongress (siehe Interview Seite 28). Zum großen Teil gibt es aber wieder eher Unbekanntes und gerade Emporkommendes zu entdecken.

Voll wird es dagegen mit Sicherheit bei Größen wie den „Lemonheads“, die am Samstag in der Großen Freiheit spielen werden. Garantierten Zugang haben da nur die „Business Pass“-InhaberInnen. Aber wer weiß, vielleicht haben die bis dahin ja schon längst ihren Shooting-Star für 2009 gefunden und verhandeln lieber Plattenverträge.ROBERT MATTHIES

Do, 25. 9.– Sa, 26. 9.; Programm und Infos: www.reeperbahnfestival.de