Opernwiederaufnahme
: Falsche Gärtnerin

Schön, dass sie wieder da ist: „Die Gärtnerin aus Liebe“ war eine der schönsten Operninszenierungen der letzten Pierwoß-Spielzeit. Das Mozartsche Frühwerk behandelt das immergrüne Thema der Liebe im Rahmen einer Geschichte, die schon heillos verworren ist, bevor das Geschehen einsetzt. Totgeglaubte, Verschollene, sich Wiederfindende und halbseidene Happy Ends pflastern den Weg des Librettos.

Was daran toll ist? Neben der Musik, die nicht die Prägnanz der großen Erfolge des Götterlieblings haben mag, aber mit Leichtigkeit verzückt, ist es zum einen die sich im Kontrast zu jener Musik entfaltende Sicht auf die, fürs Personal gewiss dramatischen, vor diesem Hintergrund allerdings geradezu lachhaften Episoden, bei denen am Ende niemand das Herzblatt bekommt, hinter dem er oder sie her war.

Zum anderen ist es das grandiose Bühnenbild von Hermann Feuchter, der einen Barock-Irrgarten zwar nicht vom Kopf auf die Füße, aber immerhin in die Vertikale stellt.

Daraus ergeben sich nicht nur ungewohnte Herausforderungen für die Sänger, sondern auch Gelegenheiten für die humorvolle Inszenierung von Regisseur Philipp Himmelmann.

Bleibt nur abzuwarten, wie sich die neue Besetzung, die mit Nadine Lehner und Mihai Zamfir immerhin wichtige Sangespfeiler des Premierenensembles zu bieten hat, in diesem Rahmen bewährt. Sehenswert wird das aber allemal sein. ASL

Sonntag, 18 Uhr, Theater am Goetheplatz